Explosionsfreier Stollenvortrieb
Auf einer Baustelle im Kanton Schaffhausen musste ein Verbindungsstollen realisiert werden. Der nach innen immer härter werdende Felsen wurde anfänglich mit einem Kleinbagger und Hydraulikhammer herausgespitzt. Bei einer Tiefe von ca. 10 Metern war das Herausmeisseln mit Spitzhammer dann aber nicht mehr möglich.
Auf einer Teilfläche der Tunnelbrust wurden mit einer kleinen Bohrraupe Bohrlöcher für das Verfüllen mit Dynacem erstellt. Mit diesem Vorgehen konnte man erreichen, dass sich der Felsen durch die Spaltung auflockerte und damit ein Ansetzpunkt für den Abbauhammer geschaffen werden konnte.
- Bohrdurchmesser: 43 mm
- Bohrlänge: ca. 2.00 m
- Bohrlochabstand: 20-30 cm
- Bohrlochneigung: ca. 20 Grad
Nach einer Wirkungszeit von 2 Tagen konnte der Kleinbagger die Arbeiten wieder wie gewohnt aufnehmen und den vorgespaltenen Felsen problemlos aus der Wand lösen. Auf den Bildern 3 und 4 ist die Tunnelbrust ersichtlich, nachdem ca. 1.60 Meter des gespaltenen Felsmaterials herausgebrochen wurden. Die enorme Zermalmung des Gesteins, um das von 43 auf 60 mm angewachsene Bohrloch, ist gut erkennbar.
Tipp: Wie auch bei der konventionellen Sprengtechnik, muss bei Arbeiten mit Quellsprengstoffen eine Unterbohrung berücksichtig werden. Dass heisst, es muss beim Felsabtrag immer etwas tiefer gebohrt werden, als schlussendlich herausgebrochen werden soll. Anders ausgedrückt, mit den oben genannten 2.00 m tiefen Loch konnten schlussendlich ca. 1.60-1.80 Meter ausgebrochen werden.