Vorspaltung beim Sprengaushub
Bei diesem Projekt wurde der Felsen beim Aushub auf konventionelle Art und Weise gesprengt. Die Nähe zum benachbarten Gebäude und die damit verbunden hohen Sprengerschütterungen stellten die Sprengmeister vor riesige Herausforderungen. Der weitere Abbau mittels Hydraulikammer kam aufgrund einer draus resultierenden Bauzeitverlängerung, zusammen mit einer enormen Lärmbelästigung für die Nachbarn, nicht in Frage.
Die Lösung: Felsen vor sprengtechnischem Abbau spalten, damit sich die Sprengerschütterungen nicht ungehindert ausbreiten können, sondern am vorgängig erzeugten Riss abgefangen werden können.
Das bereits auf der Baustelle installierte Bohrgerät wurde mit einer dünneren Bohrstange und einer Felsbohrkrone 43 mm ausgerüstet. Auf der ganzen Aushublänge, entlang der Grenze zum Nachbarsgebäude wurden Bohrlöcher im Abstand von 30 cm und einer Tiefe von bis zu 3.00 Metern erstellt.
Nach einer Wartezeit von 2 Tagen wurden die Sprengarbeiten wieder aufgenommen. Die Erschütterungen konnten um über 50% reduziert und der Sprengaushub bis zum Ende, ohne weitere Unterbrüche durchgezogen werden. Wichtig: Bohrlöcher rund 50 cm tiefer erstellen als der eigentliche Aushub. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch bei der letzten Sprengetappe auf Höhe Aushubsole die Erschütterungen zuverlässig unterbrochen werden.
Tipp: Bei Vorspaltungen im vollen Fels ist ein etwas kürzerer Bohrlochabstand (<10-Facher Bohrlochdurchmesser) zu empfehlen, da der Felsen nur minimal bis gar nicht weichen kann. An der Oberfläche bildet sich dann auch nur ein ganz schmaler, unscheinbarer Riss, welcher aber beim Sekundärabbau sein wahres Gesicht in Form einer perfekt gespaltenen Wand offenbart.